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Aktuelle Forschungsprojekte

Geschichte der Soziologie in Deutschland/Sociology in Germany 

Derzeit schreibe ich an einem größeren Buch zur Geschichte der Soziologie in Deutschland. Eine sehr kurze Geschichte mit Fokus auf die Zeit nach 1945 ist bereits auf Englisch bei Palgrave 2021 erschienen und über Open Access umsonst erhältlich.

The book project is part of the series “Sociology Transformed“, edited by Stephen Turner and John Holmwood.
The book deals with the development of sociology in Germany from 1945 until today.

 

 

 

 

 

Hauptströmungen und -themen der deutschsprachigen Soziologie der Zwischenkriegszeit (mit Karl Acham) im Rahmen der AG Soziologiegeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Das Projekt zielt auf die Rekonstruktion, Analyse und Diskussion der Soziologie in der Zeit vom Ende des Ersten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs im deutschsprachigen Raum. Dies wird sowohl in Form von Symposien und Workshops als auch von mehrbändigen Publikationen im Verlag für Sozialwissenschaften (VS) realisiert werden wird. Das erste Symposium fand am 6.-7.12. 2019 in Wien statt. Der letzte Band wird 2024 erscheinen. Mehr Informationen: https://www.oeaw.ac.at/kgpw/geschichte-der-soziologie/

Transkription und Edition der Züricher Vorlesungen von René König, Förderung: Thyssen-Stiftung, 2014-2018. Die Edition der 4 Bände erscheint 2019 bei Suhrkamp

Unbestritten gehört René König neben den Vertretern der „Frankfurter Schule“, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, und dem Münsteraner Helmut Schelsky zu den zentralen Akteuren des soziologischen Feldes der westdeutschen Nachkriegszeit. Angesichts der Bedeutung, die König für die gesamte Ausrichtung, die Entwicklung und Konsolidierung der bundesrepublikanischen Soziologie darstellt, insbesondere was die empirische Sozialforschung betrifft, ist es umso erstaunlicher, dass – im Vergleich etwa zur vielfältig aufgearbeiteten Frankfurter Schule und trotz der laufenden Edition der 20bändigen »Schriften aus letzter Hand« Königs – noch immer unaufgearbeitete Materialien seines Werks und seiner Lehre existieren.
Das von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderte Forschungsprojekt zielt auf die Transkription und Edition der Züricher Vorlesungen von René König, die sowohl für seine weitere, ganze Generationen an Soziologinnen und Soziologen formende Lehre an der Universität Köln und somit auch für die Ausbildung der »Kölner Schule« konstitutiv als auch für seine wissenschaftlichen Werke prägend waren.

Die Vorlesungen erscheinen 2019 in vier Bänden bei Suhrkamp. Band 1: Soziologiegeschicht, Band 2: Allgemeine Soziologie und Gegenwartsdiagnostik I, Band 3: Allgemeine Soziolgoie und Gegenwartsdiagnostik II, Band 4: Soziologische Analysen spezieller Probleme.

 

„Geschichte der deutschen Soziologie seit 1945“ (Forschungsprojekt mit Karl-Siegbert Rehberg und Joachim Fischer, Förderung: Thyssen-Stiftung, seit April 2009)

Das Forschungsprojekt, das zusammen mit Karl-Siegbert Rehberg und Joachim Fischer entwickelt wurde, besteht zunächst aus einer von der Thyssen-Stiftung geförderten audio-visuellen Zeitzeugen-Befragung der ältesten und der herausragenden RepräsentantInnen der bundesrepublikanischen Soziologie (1945/49 – 1975/1990). Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zur Reflexion über die Rolle des Faches seit 1945 und somit einen allgemeinen Beitrag für die Geschichte der Soziologie in Deutschland leisten.

 

Audio-visueller Quellenfundus zur österreichischen Soziologie nach 1945 (Förderung: Land Steiermark, seit April 2013)

Das Forschungsprojekt, das thematisch im Zusammenhang zum Projekt des audio-visuellen Quellenfundus zur deutschen Soziologie nach 1945 steht, besteht aus einer vom Land Steiermark geförderten audio-visuellen Zeitzeugen-Befragung wichtiger RepräsentantInnen der österreichischen Soziologie nach 1945.

 

Sakralisierung der Person und Sakralisierung der Gemeinschaft. Ein Instrumentarium zur makro­soziologischen und historischen Vergleichsanalyse von Achsenzeitkulturen

Das geplante Forschungsvorhaben zielt auf die Entwicklung und die exemplarische Anwendung eines kulturanalytisch-makrosoziologischen Instrumentariums, mit dem die Strukturierung gesellschaftlicher Prozesse sowie kulturelle, politische, ökonomische und religiöse Wandlungsdynamiken untersucht werden können. Das Analyseinstrumentarium, das exemplarisch auf Geschichte und Gegenwart unterschiedlicher »Achsenzeit-Kulturen« (vgl. Arnason et al. 2005) angewendet werden soll, besteht aus einer historischen und gegenwartsdiagnostischen Typologie von zwei sich seit der Achsenzeit durch die Geschichte unterschiedlicher Zivilisationen hindurch ziehenden kulturellen Prozessen: Prozesse der Sakralisierung der Person einerseits und der Sakralisierung der Gemeinschaft andererseits. Unter »Sakralisierung der Person« bzw. »Sakralisierung der Gemeinschaft« ist dabei eine affektive und/oder normative Vorrangstellung, mitunter radikale Überhöhung und angenommene Überlegenheit typologisch noch genauer zu präzisierender Konzepte (s.u.) von »Person« resp. »Gemeinschaft« gemeint, die – als auf eine Sphäre des Heiligen verweisende »höhere Prinzipien« – der Begründung sozialen Handelns und der Herstellung sozialer Ordnung dienen.

Das Forschungsprojekt ist zeitdiagnostisch orientiert und wird qualitativ ausgerichtete empirische Erhebungen durchführen (Experteninterviews, Inhaltsanalyse ausgewählter Zeitungen etc.). Die Zeitdiagnose wird jedoch historisch vertieft, weil nur vor dem historischen Hintergrund gegenwärtige Sakralisierungsprozesse sinnvoll erforscht, in Beziehung gesetzt und verstanden werden können. Die Leitfragen lauten: Welche Prozesse der Sakralisierung überwiegen derzeit in den unterschiedlichen Kulturen und wie haben sie sich entwickelt? Welche »Koalitionen« gehen sie mit anderen Sakralisierungsprozessen ein?

Statt die historischen Prozesse und gegenwärtigen Formen der unterschiedlichen nach-achsenzeitlichen Zivilisationen als Ergebnisse unilinearer Entwicklungsverläufe und Ausdifferenzierungsprozesse darzustellen, wird gezeigt, dass sie vielmehr als kontingente Konstellationen von spezifischen Sakralisierungsprozessen interpretiert werden müssen. Die Entstehung und Reproduktion der Sakralisierungs-Typen wird in dem geplanten Projekt handlungstheoretisch, insbesondere vor dem Hintergrund der Handlungstheorien von Hans Joas (1992, 1997) und Johann P. Arnason (2003), begründet. Denn nur vor dem Hintergrund dieser Handlungstheorien lassen sich sowohl die historisch kontingenten Entstehungen, die kreativen Neubildungen und die Aneignungsprozesse fremder Sakralisierungstypen hinreichend erklären. Dies gilt ebenso für die Frage nach den situativen Erzeugungen spezifischer Arrangements von Sakralisierungstypen, die Analyse der Bindungen an spezifische Typen der Sakralisierung als auch für die Erforschung von Institutionalisierungen oder Brüche mit vorangegangenen Sakralisierungsprozessen.

In Anlehnung an Begriffstypologien aus Gewohnheiten des Herzens von Robert N. Bellah et al. (1987, hier S. 51 ff.) soll zwischen vier unterschiedlichen Typen einer Sakralisierung der Person differenziert werden: eine aufklärerische, liberale oder republikanische Sakralisierung der Person, eine religiöse Sakralisierung der Person, utilitaristische Sakralisierung der Person und expressive Selbstsakralisierung der Person. Der Typologie einer Sakralisierung der Person stehen folgende Typen einer Sakralisierung von Gemeinschaft gegenüber:

Sakralisierung republikanischer Gemeinschaften, Sakralisierung religiöser Gemeinschaften, Sakralisierung nationaler Gemeinschaften und Sakralisierung expressiv-transgressiver Gemeinschaften.

 

„Zur Aktualität von …“ Herausgabe der Reihe: Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen der Gegenwart (im Verlag für Sozialwissenschaften (VS))

»Zur Aktualität von… . Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen der Gegenwart«, die neue Reihe zu aktuellen und herausragenden Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen ist für all jene Leute verfasst, die sich über gegenwärtig diskutierte und herausragende Autorinnen und Autoren auf den Gebieten der Kultur- und Sozialwissenschaften kompetent informieren wollen. Die einzelnen Bände dienen der prägnanten Einführung und besseren Orientierung in das aktuelle, sich rasch wandelnde und immer unübersichtlicher werdende Feld der Kultur- und Sozialwissenschaften. Verständlich geschrieben, übersichtlich gestaltet – für Leserinnen und Leser, die auf dem neusten Stand bleiben wollen. Die erste Reihe an Bänden werden u.a Luc Boltanski, Shmuel N. Eisenstadt, Immanuel Wallerstein, Slavoij Zizek, Homi K. Bhabha, Mike Davis, Douglas Crimp, Jean Baudrillard, Howard S. Becker, Robert K. Merton, Erving Goffman, Helmut Schelsky, Jacques Rancière, C.W. Mills, Bruno Latour, Georg Simmel und Max Weber vorstellen.